Der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens begrüßt grundsätzlich die Pläne des Kultusministers, ab Mitte Mai die Rückkehr zum Präsenzunterricht an den nieder-sächsischen Schulen zu ermöglichen und damit den Schülerinnen und Schülern, aber auch den Eltern und den Lehrkräften eine Perspektive zu geben.

„Allerdings müssen hierfür verlässliche Voraussetzungen geschaffen werden, damit der Präsenzunterricht nachhaltig und ohne weitere Unterbrechungen bis zum Ende des Schuljahres stattfinden kann“, fordert der Verband. „Eine zentrale Voraussetzung dafür ist, dass die Corona Testkits zuverlässig an die Schulen geliefert werden, damit die Testungen ohne Verzögerungen durchgeführt werden“. Eine zusätzliche Empfehlung wäre, die Schulen grundsätzlich mit ausreichender Anzahl an Testkits für zwei Wochen zu versorgen, anstatt wie bisher nur einen wöchentlichen Vorrat bereitzustellen. „Das erhöht die Planungssicherheit an den Schulen und reduziert auch noch den logistischen Aufwand deutlich“, so der Verband weiter.

Der Verband ist über die Entscheidung der Landesregierung sehr verwundert, abweichend von Vorgaben der Bundes-Notbremse, vorerst weiterhin bei einem Inzidenzwert von 100 in den Distanzunterricht zu wechseln, erwartet aber, dass diese Entscheidung als vorläufige Maßnahme dazu genutzt werden soll, einen dauerhaften Präsenzunterricht ab Mitte Mai zu ermöglichen. Die Zeit bis dahin reicht auf jeden Fall aus, die Testkapazitäten und deren zuverlässige Bereitstellung, ggf. unter Beauftragung von professionellen Logistikdienstleistern, an allen Schulen sicherzustellen.

Neben diesen Maßnahmen muss das Augenmerk aber auch weiterhin auf die substanziellen Themen im Unterricht und die Anforderungen der Schülerinnen und Schüler gelegt werden. Dazu gehört die Verschlankung der Kerncurricula in allen Fächern und Jahrgängen, um die Zeit bis zu den Sommerferien zielgerichtet zu nutzen. Die zentralen Vorgaben aus dem Kultusministerium müssen hierfür zeitnah festgelegt und kommuniziert werden

Ein weiterer wichtiger Schritt und eine wichtige Forderung des Verbands der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens ist es, den aktuellen 12. Jahrgang spätestens ab Anfang Mai ebenfalls als Abschlussklassen zu behandeln und ihnen unabhängig von Inzidenzzahlen den Präsenzunterricht im Szenario B zu ermöglichen.
Das hat für den 13. Jahrgang in den letzten Monaten sehr gut funktioniert und kann nach den Abiturprüfungen nahtlos auf den 12. Jahrgang übertragen werden. Damit verpassen unsere Schülerinnen und Schüler im 12. Jahrgang nicht noch mehr Stoff und können so am besten für ihr Abitur im nächsten Jahr vorbereitet werden.

Waliuollah Ali

Hannover 25. April 2021