MK fordert Schulleiter der Gymnasien auf, Stellen freiwillig abzuordnen, Verband wehrt sich gegen weitere Unterrichtskürzungen an den Gymnasien

MK fordert Schulleiter der Gymnasien auf, Stellen freiwillig abzuordnen

Verband wehrt sich gegen weitere Unterrichtskürzungen an den Gymnasien

Mit großer Sorge betrachtet der Verband der Elternräte die Ankündigung der Landesschulbehörde an die Schulleiter der Gymnasien, aufgrund der angespannten Unterrichtsversorgung an Grund-Haupt-Real-und Förderschulen, freiwillig Stunden abzuordnen.

„Aufgrund der „intensiven Unterversorgung“, wie es in dem Schreiben vom 5.Januar 2016 heißt, stopft das Ministerium Löcher bei der Unterrichtsversorgung, indem sie neue in den Gymnasien aufreißt, das kritisieren wir Eltern scharf“, so Dr. Gossel, Vorsitzender des Verbandes.

Diese Maßnahme, kurz vor Halbjahresende und zu einem Zeitpunkt, an dem die Stundenpläne und die Unterrichtsverteilung bereits weitgehend erstellt seien, zeige ganz offensichtlich eklatante Lücken bei der Unterrichtsversorgung an allen Schulformen auf, deren endgültiges Ausmaß derzeit nicht abzuschätzen sei.

Bereits im Oktober 2015 hatte der Verband der Elternräte nach einer Mitgliederumfrage veröffentlicht, dass die Unterrichtsversorgung an den Gymnasien bei durchschnittlich 97% lag. Zahlreiche Eltern meldeten sogar Werte der Unterrichtsversorgung um 94%. In der anschließenden Debatte wurden die vom Verband ermittelten Zahlen durch die Landesregierung jedoch vehement bestritten. Unter dem Druck der Umfrage und der Öffentlichkeit hatte das MK eilig vorab Werte ermittelt, die mit 99,5% sogar eine Verschlechterung von 2,4% zum Vorjahr aufzeigten.

„Anstatt jetzt endlich die lange angekündigten, verbindlichen Zahlen der tatsächlichen Unterrichtsversorgung zu veröffentlichen, reicht die Ministerin den Gymnasien jetzt ein Damoklesschwert“, so Dr. Gossel. Zähneknirschend sollen die Gymnasien trotz der angespannten Situation weitere Stunden abordnen, in der Hoffnung, für diesen Handel zum neuen Schuljahr feste Planstellen zu erhalten. Die Schulleiter stehen damit jetzt vor der Fragestellung, weiteren Unterricht zu kürzen oder andere unpopuläre Maßnahmen zu treffen, um beispielsweise zu diesem Zeitpunkt Referendare an die Schule binden zu können.

Festzustellen bleibt auch, dass die Unterrichtsversorgung an den Gesamtschulen, die in der Aufforderung der Landesschulbehörde unerwähnt sind, gefestigt sein muss, während alle anderen Schulformen mit erheblichen Problemen zu kämpfen haben.

„Die Unterrichtsversorgung an den Gymnasien hat sich von 2014 auf 2015 erheblich verschlechtert“, so Dr. Gossel. Der Verband der Elternräte wird sich daher mit ganzer Kraft gegen die weitere Benachteiligung der Gymnasien stemmen und fordert endlich mehr Transparenz durch Veröffentlichung der Zahlen. Mit wirksamen Maßnahmen muss die Unterrichtsversorgung endlich verbessert werden.

Dr. Oliver Gossel, Vorsitzender

Petra Wiedenroth, Geschäftsführerin

2018-05-23T12:05:10+02:0018. Januar 2016|Pressemitteilungen|
Nach oben