Mit dem Plan des niedersächsischen Kultusministeriums zur schrittweisen Öffnung der Schulen und der jahrgangsweisen Rückkehr zum Präsenzunterricht entsteht eine Transparenz und Planungssicherheit für die ersten Wochen, die aus Sicht des Verbandes der Elternräte zu begrüßen ist.
Die schrittweise Vorgehensweise erlaubt eine Priorisierung der kritischen Jahrgänge, etwa im Hinblick auf Prüfungen, und ermöglicht das Sammeln von Erfahrungen und deren Berücksichtigung beim Einsteuern weiterer Jahrgänge.
Die starke zeitliche Streckung des Hochfahrens – die letzten Jahrgänge werden erst Ende Juni 2020 einbezogen – ist allerdings vor dem Hintergrund der anstehenden Sommerferien nicht nachvollziehbar.
Hier sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, damit alle Jahrgänge sobald wie möglich in die Schule zurückkehren können, fordert der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens.
Die Schulen müssen die aktuell großen Herausforderungen, die insbesondere durch das umschichtige Beschulen, das Vorhalten eines Online-Angebots für die nicht präsenzbeschulten Jahrgänge, das Umsetzen des Niedersächsischen Rahmen-Hygieneplans und den generell größeren organisatorischen Aufwand entstehen, mit ihrem Personal stemmen. Und das noch vor dem Hintergrund, dass ein gewisser Anteil der Kollegien zur Corona-Risikogruppe gehört und möglicherweise nicht für Präsenzunterricht zur Verfügung stehen wird.
Daher erwartet der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens von allen
beteiligten Schulträgern, der Landesschulbehörde und dem Kultusministerium, die Schulen unbürokratisch mit allen Mitteln zu unterstützen, damit sie mit den Herausforderungen nicht allein gelassen werden und unter Berücksichtigung aller Sicherheitsmaßnahmen eine schnellere Rückkehr für alle Jahrgänge ermöglichen.
Wir Eltern wünschen uns einen raschen, verantwortungsvollen Weg zurück zu einem, soweit unter den aktuellen Umständen möglichen, normalen Schulalltag, und fordern die Politik und die Verwaltungen auf, kreativ zu sein und gegebenenfalls auch unbequeme Wege zu gehen. Wir wollen nicht, dass die Politik dieses Schuljahr zu früh aufgibt. Bis zu den Sommerferien haben wir in Niedersachsen noch genügend Zeit, die sinnvoll genutzt werden kann, um den Unterricht in allen Jahrgängen zielgerichtet fortzuführen.

 

Thomas Lüneburg & Andrea Reschke
Hannover 29. April 2020

Coronakrise Neustart nach Lockdown_04.05.2020