Pressemitteilung des Verbands der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens e.V. zu den Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz am 05.01.2021

Mit großer Sorge verfolgt der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens e.V. das derzeitige Infektionsgeschehen und die in Verbindung damit getroffenen Maßnahmen an niedersächsischen Schulen.
Diese Maßnahmen waren auf Grund der aktuell gestiegenen Infektionszahlen leider zu erwarten und wie Herr Kultusminister Grant Hendrik Tonne es, trotz seines Bekenntnisses zum Präsenzunterricht und zum längst möglichen Verbleib im Szenario A, treffend formuliert hat, muss auch der Bildungsbereich einen weitergehenden Beitrag zur Kontaktreduzierung leisten.

Der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens e. V. begrüßt die schnelle Information und Kommunikation des Kultusministers bzgl. der getroffenen Beschlüsse für die Schulen in Niedersachsen, damit alle Planungssicherheit für die nächsten Wochen haben. Eine sehr wichtige Maßnahme dabei ist die besondere Berücksichtigung des Abiturjahrgangs und der Abschlussklassen mit der Festlegung für den Verbleib im Szenario B und der Möglichkeit, bei ausreichender räumlicher Kapazität komplette Klassen und Kurse in der Schule zu unterrichten.

Das war eine wichtige Forderung unseres Verbands bereits nach dem ersten Lockdown und wir begrüßen diese klare Formulierung des Kultusministers. An vielen Schulen sind die räumlichen Kapazitäten vorhanden und wir bitten alle Schulleitungen, diese Möglichkeiten zu nutzen und zumindest bis Ende Januar einen Parallelunterricht in kompletten Klassen und Kursen für den Abiturjahrgang und die Abschlussklassen zu ermöglichen. Dadurch kann gerade im Abiturjahrgang der Unterrichtsstoff für das Zentralabitur durchgenommen werden, um möglichst gleiche und faire Voraussetzungen für alle angehenden Abiturientinnen und Abiturienten zu schaffen.

Wie unser Verband bereits im Sommer angeregt hat, müssen trotzdem die Möglichkeiten und Voraussetzungen für ein dezentrales Abitur geprüft und geschaffen werden, was vom Kultusministerium sehr positiv aufgenommen und bereits als ein mögliches Szenario kommuniziert worden ist, wenn der Unterricht im Abiturjahrgang längerfristig ausfällt.

Das Augenmerk darf aber nicht nur auf die Abschlussklassen gelegt werden, sondern die Zeit des verlängerten Lockdowns muss ganz gezielt genutzt werden, um eine möglichst schnelle Rückkehr zum Präsenzunterricht für alle Schülerinnen und Schüler ab Februar zu ermöglichen. Auch wenn in den vergangenen Wochen vereinzelt Schulen geschlossen werden und Kohorten in das Distanzlernen übergehen mussten, so konnte doch der allergrößte Anteil des Betriebs an niedersächsischen Schulen im Szenario A durchgeführt werden!

Der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens e.V. fordert deshalb, vom unkreativen Gießkannenprinzip, das von Bund und Ländern für Schulen beschlossen worden ist, Abkehr zu nehmen und gezielt Maßnahmen zum Infektionsschutz zu ergreifen, um den regulären Schulbetrieb für alle Klassen zu sichern und den Verlust einer Schülergeneration zu verhindern.

Dazu gehört, die Hygienemaßnahmen weiter zu verbessern, Möglichkeiten zur Durchführung von Schnelltests an den Schulen zu schaffen und ggf. die Abschlussklassen und die Lehrkräfte bei der Impfung zu bevorzugen, sobald genügend Impfstoff verfügbar ist, um das Ansteckungsrisiko an den Schulen weiter zu reduzieren.

 

Waliuollah Ali, Achim Kuba, Andrea Reschke

Hannover, 06. Januar 2021

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