Mit Verwunderung und Sorge verfolgt der Verband der Elternräte der Gymnasien
Niedersachsens e.V. die jüngsten Pressemitteilungen des Landeselternrates
Niedersachsen zum Thema Infektionsschutz in Schulen. Nicht nur, dass mit der
dogmatischen Forderung nach Ausstattung der Klassenräume mit
Luftreinigungsgeräten und Trennwänden ein pragmatischer Weg zur sukzessiven
Öffnung der Schulen verbaut wird – mit dem Beharren auf dem Konzept von Prof.
Dr. Christian Kähler wird darüber hinaus der Eindruck vermittelt, der
Landeselternrat ergreife Partei, ohne dass – vor dem Hintergrund der
vielschichtigen technischen Rahmenbedingungen – eine nachvollziehbare
Begründung dafür vorliegt.
Der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens e.V. begrüßt
grundsätzlich die Bemühungen um technischen Infektionsschutz in Schulen und
Klassenräumen, sieht aber eher das Erfordernis eines umfassenden
Schutzkonzepts, das Schulwege und Freizeitgestaltung nicht ausschließt. „In der
Praxis verspüren wir an unseren Schulen vereinzelt immer wieder den Wunsch
oder die Forderung, Luftreinigungsgeräte anzuschaffen, aber einen massiven
Elternwillen sehen wir hier definitiv nicht. Auch stellen wir uns Fragen in Bezug auf
Anschaffungskosten sowie Lieferzeiten und halten vor diesem Hintergrund eine
praktikable schnelle Umsetzbarkeit einer Vollausstattung der Schulen mit Geräten
und Trennwänden für unrealistisch“, so der Vorsitzende, Waliuollah Ali.
Der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens e.V. distanziert sich
von den massiven Forderungen des Landeselternrats zur Anschaffung von
Luftreinigungsgeräten und Trennwänden und sieht insbesondere die Bevorzugung
des Systems von „Prof. Dr. Kähler“ als sehr kritisch an. „Hier sei eindeutig
maximale Neutralität geboten“, meint Waliuollah Ali.
In der Zukunft wünscht sich das gymnasiale Elterngremium vom Landeselternrat
Niedersachsen eine stärkere Fokussierung auf die Brandthemen vor Ort, an den
Schulen. Die Herausforderungen durch Inklusion oder Schulgesetznovellen, die
Probleme sozial schwacher Familien während der Pandemie und Dauerbrenner
wie der Schülerverkehr gerade im Flächenland Niedersachsen wurden in der
Vergangenheit kaum beachtet und müssen in Zukunft im Interesse aller Eltern
prioritär im Landeselternrat Niedersachsen behandelt werden.
Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens e. V. l www.elternraete-gymnasium.de l info@elternraete-gymnasium.de l
Vom niedersächsischen Kultusministerium wünscht sich der Verband,
Einstiegshürden für die Wahl in den Landeselternrat abzubauen. Starre
Sitzungstermine in hoher Frequenz und die fehlende Möglichkeit, mehr
arbeitsteilig zwischen Mitgliedern und stellvertretenden Mitgliedern zu agieren,
verbauen vielen Interessierten, insbesondere Vollzeitbeschäftigten, den Weg für
eine Kandidatur in Wahlversammlungen. Hier gilt es, pragmatischer zu werden,
gegebenenfalls unter Inkaufnahme von Mehrkosten, aber im Interesse der Eltern,
Schülerinnen und Schüler an niedersächsischen Schulen.

Waliuollah Ali
Vorsitzender
Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens e. V.
Hannover, 23. Januar 2021